Die Vier in der Nähe

Foto: © Bernd Lindig

Du bist eine Person, wir sind vier. Du bist Zuschauer*in, wir sind Theater. Unsere Sehnsucht nach Nähe wandeln wir in ein lustvolles Spektakel nur für dich. Zusammen sind wir nah, wir sind keine Familie, nicht verheiratet und auf gar keinen Fall zu zweit. Zu viert bewegen wir uns ekstatisch und innig umeinander. Wir stoßen aneinander, wir reiben uns, wir wärmen uns gegenseitig – aber berühren tun wir uns wahrscheinlich nicht. Seit Monaten haben wir uns nur selbst gepudert, unergründliche Organismen in unseren Hautritzen erforscht und mit unseren Tränen den Abstand zwischen uns überwunden. Nach dieser ewig langen Zeit kommst du dazu. Und so performen wir exklusiv für dich die Auflösung jeglicher Exklusivität.   In einer Zeit, die von der Angst vor einem vom Virus infizierten Körper geprägt ist, neue Abstandsregeln zum Rückzug in tradierte Beziehungsmodelle zwingen und gesellschaftlicher Ausschluss sich dramatisch zuspitzt sucht das Performancekollektiv Hysterisches Globusgefühl nach neuen Möglichkeiten der Begegnung. In einem 4to1-Format drehen sie sich gemeinsam für eine einzige Person um Fragen, diesie aktuell beschäftigen und berühren. Was bedeutet es grundsätzlich miteinander in Kontakt zu treten? Wie können wir solidarisch sein ohne uns voneinander distanzieren zu müssen? Und wie können wir ausbrechen aus dieser abgefuckten neuen Normalität, die problemhafte Verhältnisse fortsetzt? 

Von und mit: Hysterisches Globusgefühl (Elisabeth Lindig, Lea-Sophie Schiel, Arne Schirmel, Laura Steinl), Produktionsassistenz: Birte Sonnenberg

Eine Produktion von Hysterisches Globusgefühl in Kooperation mit dem Ballhaus Ost. Gefördert durch das Programm „Reload. Stipendium für Freie Gruppen“ der Kulturstiftung des Bundes

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