Operationsfeld Nichtstaat – Wir sind nur ein Karnevalsverein

Kannst du den Leviathan mit dem Haken ziehen? Glaubst Du, er wird einen Bund mit dir schließen? Glaubst Du, Du kannst ihn Dir zu Deinem untertänigen Knecht machen? Der Leviathan wandelt in manigfaltiger Gestalt und tausend Gewändern. Ist Staat, ist Richter und Vollstrecker. Ist Volk und Herrscher. Ist unüberwindbare Grenze, Regel, Wert und Norm. Ist eingebrannt in dein Fleisch, formt deine Gedanken und durchdringt alle Menschenbünde.

Hysterisches Globusgefühl wagt das Unmögliche: den Kampf gegen das Monster, den Leviathan.
Gemeinsam mit dem Publikum verschwören wir uns zu einer Vereinigung des theatralen Untergrundes und betreten den Kampfplatz der Auseinandersetzung: die Straßen und Plätze deutscher Innenstädte. Gut getarnt als Närrinnen und Narren ziehen wir durch die Straßen und stellen die staatlich gesetzten Regeln auf die Probe. Wir konfrontieren unser Publikum, Passant_innen, Polizist_innen und das unsichtbare und unangreifbare Monster mit unserem Hass und unserer Liebe.
Wo verbirgt sich das Monster? Wo zeigt es sich? Wann werden seine Waffen spürbar? Welche Möglichkeiten gibt es, dieses allumfassende undurchschaubare identitätsstiftende Monster für einen Moment stillstehen zu lassen? Und wie würde sich schließlich ein Ort anfühlen, der nicht beherrscht ist vom Leviathan?

engl.:
The performance is an intervention in the public space in which we, Hysterisches Globugefühl, renounce the State. Together with our audience we move through the city in a carnivalesque procession and question the foundation of our community: Is the State we are living in still a system that represents us and that welcomes our active participation? Isn’t the State, as we perceive it, a result of the influence of the neoliberal economic system? Hysterisches Globusgefühl conspires with the audience and becomes a community of the theatrical underground, using the shape of a carnival as a trojan horse. Thus we undermine the life on the streets and squares of the republic. What possibilities do we have to comprehend the abstract, all-embracing, intransparent, identity-establishing monster we call State? Is it possible to create a standstill of the state, a moment in which we can think the utopian idea of a non-state?

Konzept und Performance HYSTERISCHES GLOBUSGEFÜHL
Technik & Bühne DIANA DORN
Bühne KATHARINA SCHMANS
Sound Recording & Audio FX Engineering: LOUIS WORATSCHEK

Premiere am 7.03.2015 um 16:30 im i-camp/neues theater münchen (Entenbachstr. 37)
weitere Aufführungen in München am 8. und 9.03.2015
und am 2.04.2015 im Georg-Büchner-Saal (Bismarckstr. 37) in Gießen

In Kooperation mit
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Gefördert durch

Drei Logos

sowie der Vorsitzenden des UNforums für Unmenschlich, Unbrauchbar, Unsinn, Unwesen e.V., dem Freie-Szene-auch-in-München-Fonds, dem Förderprogramm für nicht populistische Kultur und der Postnationalen Mutter-Vater-Kind-Stiftung (PNMVKS)

 

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